stille hunde
Die Tragödie von König Richard dem Dritten
Freitag, 21. Februar 2025, 20:15 Uhr
Normalpreis: 20,00 €
Ermäßigter Preis: 10,00 € (Schüler, Studierende, Sozialcardinhaber)
Kultursemesterticket (freier Eintritt für Studierende der Universität Göttingen und der PFH an der Abendkasse)
Schwerbehinderte (B) erhalten beim Kauf einer Karte freien Eintritt für ihre Begleitperson.
Karten sind bei allen Vorverkaufsstellen und online erhältlich. Einen gebührenfreien Vorverkauf für die Veranstaltung bietet der APEX-Ticketshop und das Göttinger Fachgeschäft Der Drachenladen an.
Boshafter kann man eine historische Figur nicht behandeln. Was Shakespeare da mit seinem Helden gemacht hat, grenzt an Niedertracht. Aber die ist ja bekanntlich sehr bühnenwirksam. Und so wurde aus dem vernünftigen Herrscher der Wirklichkeit ein makabrer Clown, der bis heute höchst erfolgreich das Publikum in Atem hält. Und amüsiert. Denn in Shakespeares Tragödie vom Aufstieg und Fall König Richard des Dritten darf die Titelfigur ungestraft mit dem Schrecken Scherz treiben, indem sie die Zuschauer nicht nur zu Eingeweihten macht, sondern beinahe auch schon zu Kollaborateuren, auf jeden Fall zu Sympathisanten. Wer keinen Spaß an Richards finsteren Plänen hat, der ist hier fehl am Platz. Man muss schon ein wenig den Teufel in sich entdecken, um Vergnügen an den Fallen zu haben, die der Intrigant seinen Opfern stellt. Aber sich für zwei Stunden Teufeleien hingeben, um dann das Böse wieder in die Schranken zu verweisen... Das kann dem eigenen Seelenheil nur guttun.
Stefan Dehler und Christoph Huber haben das Drama des legendären Schurken in ein zeitgemäßes, lebendiges und starkes Deutsch übersetzt, das die kabarettistischen Anteile des Originals nicht verschweigt, sondern den sarkastischen Wortwitz, die boshafte Ironie und die Volkstheaterkomik hörbar macht. Selbstredend hat das Duo das dramatische Gewebe von allerlei Schlingen und Knoten befreit und - das quasi mit der lustvollen Verve der kriminellen Titelfigur - etliche Charaktere der Vorlage über die dramaturgische Klinge springen lassen.